Der Panda ist live! Googles Update jetzt auch in Deutschland live

Ein großer Panda ist in der freien Wildbahn ja eine durchaus besondere und auffällige Bärenart. Sie zeichnet sich durch diese besondere Färbung des Fells aus, mit dem der Panda seine Feinde abschreckt. Eine interessante Parallele zur Suchmaschinenrealität, denn auch Google hat natürlich mit diesem gleich lautenden Update nur Gutes im Sinn. In erster Linie ist das Ziel, die Qualität der Suchergebnisse zu erhöhen und parallel dazu auch gleich mal die Feinde, also die Contentfarmen, abzustrafen.

Die Frage, die sich mir dabei allerdings stellt: Wann gilt man denn eigentlich als eine dieser bösen Contentfarmen? Und weiter gedacht: Was muss ich machen, damit ich trotz ehrbarer Gesinnung und mit einem Projekt von der “guten” Seite, nicht plötzlich als eine solche eingestuft werde?

Und die wichtigste Frage von allen: Hat sich denn die Suchergebnisqualität nach der Anpassung des Algorithmus überhaupt signifikant verbessert?

Natürlich hat Google mit dem Bären auch überhaupt nichts im Sinn. Das Update ist nach dem Google Mitarbeiter Mr. Navneet Panda benannt, der sich offensichtlich um diese große Anpassung des Index sehr verdient gemacht hat. – Oder dafür verantwortlich ist… je nachdem wie die eigene Perspektive in dem Thema so ist bzw. je nachdem, ob man zur Gruppe der abgestraften Webseiten gehört.

Nachdem Google im Frühjahr das Update für den englischsprachigen Raum durchgeführt und dafür durchaus eine ganze Menge kritische Reaktionen geerntet hat, haben sie die Anpassungen in den letzten Tagen auch für den deutschen Index umgesetzt.

In der nächsten Zeit wird es spannend sein zu beobachten, wie sich die Anpassung auswirken wird. Eine erste Einschätzung der deutschen Gewinner und Verlierer in Bezug auf die Sichtbarkeit hat Marcus Tober vorgenommen: Google Update in Deutschland – Gewinner und Verlierer.

Ganz spannend wie ich finde und wenn man sich die Verlierer genauer anschaut, dann geht das schon in die von Google durch Matt Cutts bei Erscheinen des englischen Updates im Februar geäußerte, gewünschte Richtung. Alleine durch die Verluste bestimmter Contentaggregatoren gewinnen ja schon die Contenterzeuger, was zunächst einmal allgemein positiv zu bewerten ist. Dieser Effekt lässt sich auf der Gewinnerseite gut ablesen. Für den User ist der Content die entscheidende Komponente, nicht die Seite auf der er diesen angezeigt bekommt. Dementsprechend ist es wichtig die Erstellung von Content mit einem Wert zu bemessen, der zwangsläufig geringer ausfällt, je schwächer Google diesen rankt. Dennoch, und da teile ich die Aussage von Marcus absolut, sind durchaus auch Seiten unter den Verlierern, bei deren Anblick man eher die Augenbrauen überrascht nach oben zieht.

Das ist halt das Problem, wenn man eine so nachhaltige Veränderung am Algorithmus vornimmt und wie von Google verlautet damit ca. 6-9 % aller Suchanfragen beeinflusst (im Gegensatz zu ca. 12% beim englischen Update): Es gibt dabei leider auch immer SEO-Kollateralschäden zu verzeichnen, die für Google vermutlich in der Masse untergehen, für den jeweiligen Websitebetreiber aber natürlich von enormer negativer Bedeutung sein können.

Wie kann man denn verhindern in diesen negativen Abwertungsstrudel zu geraten? Einen guten ersten Eindruck vermittelt hier der offizielle Webmasterblog von Google, indem dort die Frage “Was ist eigentlich qualitativ hochwertig?” in mehrere Teilfragen runter gebrochen wird. Wenn man seinen eigenen Content anhand dieser Fragen kritisch bewertet, sollte man nicht zu oft zu einem “Nein” als Antwort kommen.

Für mich hat es insgesamt leider aber dennoch den Beigeschmack, dass es so ein bisschen für Google “die Geister, die ich rief” heissen müsste. Denn ganz nüchtern betrachtet spielt ihr eigenes Adsense Programm bei dieser ganzen Thematik durchaus auch eine gewichtige Rolle. Google fördert damit ja letztendlich die Entwicklung von Webseiten, die Content nur sammeln, im Index nach oben wandern, um auf diese Weise möglichst hohe Erträge zu erzielen.

Letztendlich wäre es aber sehr kritisch, wenn die Nutzung des Adsense-Programms einen nachhaltig negativen Einfluss auf das eigene Ranking hätte, denn zum einen sind viele Contenterzeuger auf diese Einnahmen angewiesen, zum anderen regt das Programm die Produktion von Content ja auch teilweise an bzw. motiviert Blogbetreiber zum Schreiben. Die Gefahr eines negativen Dominoeffektes ist aus meiner Sicht jedenfalls durchaus gegeben.

Google wird sicher in naher Zukunft heimlich, still und leise weitere Updates nachschieben und nachjustieren. Es wird daher weiter interessant sein zu beobachten, wie diese Justierungen dann entweder Veränderungen oder ggf. auch Verbesserungen nach sich ziehen.

 

 

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